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Die Ein-Wort-Geschichte

Verangstwortung U-Bahnhof Hallesches Tor, Berlin Fotomontage: Johannes Sylvester 2022 aus der Serie „Spieltraum von A-Z“ (Flickr)

Die Ein-Wort-Geschichte

Es gibt Geschichten, die nur aus einem Wort bestehen. Diese Geschichte bestimmt dann die Bedeutung des Wortes. 

Es gab eine Zeit, da war das Wort Querdenker in bestimmten Kreisen positiv besetzt, in anderen zumindest neutral. Zur Zeit ist es negativ besetzt.

Seit Mitte 2020 wird das Wort benutzt um Menschen zu kategorisieren und um damit eine Gruppe zu definieren, über die man dann eine Meinung haben kann, urteilen kann und eine Diskussion entfachen kann. Es entsteht eine Konfrontation der Mehrheit gegenüber den Außenseitern. Die Gruppe, die ich als die Guten empfinde, zu der gehöre ich dann.

Aus der Konfrontation zwischen den Querdenkern und der Mehrheit speisen sich dann die Erzählungen darüber. Das ganze eskaliert immer wieder. Emotionale Verwicklungen verstärken und dramatisieren die Geschichte. Bei der Verwendung des Wortes Querdenker entsteht automatisch dieser ganze Hintergrund in unserem Kopf.

Wenn eine bestimmte Häufigkeit eines solchen Wortes in der Berichterstattung und Gesprächen erreicht ist, wird das Wort gleichbedeutend mit der Geschichte. Drama und Konflikt sind die beliebtesten Elemente um Aufmerksamkeit zu bekommen. Politik, Nachrichten und Hollywood leben davon.

Es geht darum aufmerksam gegenüber solchen, mehr oder weniger beabsichtigten Beeinflussungen oder Manipulationen zu sein, um sich deren Wirkung zu entziehen. Wenn ich die entsprechende Geschichte als solche erkenne, kann ich entscheiden, ob ich ihr glaube, wem ich da eventuell glaube oder zu erforschen woher die Geschichte kommt.

Was heißt das für mich als Geschichtenerzähler? Wir alle erzählen Geschichten, dauernd.

Wenn ich mir der Macht und Wirkung einer Ein-Wort-Geschichte bewußt bin, kann ich darauf in meinen Erzählungen achten und neue Ein-Wort-Geschichten erfinden oder bestehende gezielt einsetzen und womöglich neu definieren.

Übrigens: Querdenken meint ursprünglich laterales Denken, eine Methode um neue kreative Denkweisen zu finden.

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Informationsdichte

INTEAMITÄT auf „paradise“, 2009 Pietro Sanguineti im Kunstmuseum Stuttgart, Fotomontage: Johannes Sylvester 2021 aus der Serie „Spieltraum von A-Z“ (Flickr)

Die Informationsdichte von Kommunikation

Was ist besser, ein Telefonanruf oder ein Zoom-Call? Was ermöglicht mehr Intimität, ein persönliches Treffen oder ein handgeschriebener Brief?

Nutzen wir alle Informationen, die zur Verfügung stehen? (Die Bäckerin* kann entscheiden, wie es im Laden riecht und wie die Auslage aussieht.)

Erscheinen wir im richtigen Moment und haben wir vorher dafür die Einwilligung bekommen?

Entsteht dabei eine emotionale und vertrauensvolle Beziehung?

Ob es darum geht, wieder mit einer alten Freundin Kontakt aufzunehmen oder von einer Politikerin angesprochen zu werden, es gibt keine allgemeingültige Höhe der Informationsdichte. Es ist wesentlich komplizierter.

Auszug eines Blogbeitrags von Seth Godin

*Männer sind bei der weiblichen Form mitgemeint.

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slvstrsms

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