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Lernen Storytelling

Kabel aufrollen

Kabel 03, Württembergischer Kunstverein Stuttgart Fotografie: Johannes Sylvester 2022 aus der Serie „Kabel“ (Flickr)

Kabel aufrollen

Während meinem Studium habe ich für eine Firma gearbeitet, die Konferenztechnik vermietet und betreut. Dabei habe ich viele spannende Kniffs und Tricks gelernt. Zum Beispiel wie man Kabel auf dem Boden abklebt, damit niemand stolpert und man beim Abbau das Paketklebeband wieder leicht vom Kabel bekommt: Zwei etwas überlappende Klebestreifen, entlang des Kabels, decken es ab und fixieren es am Boden.

Das Spannendste für mich waren die Kabinen für Simultandolmetscher und die Technik dazu. Der Aufbau war anstrengend und die Mikrofon- und Lautsprecheranlage komplex. Es gab viel zu lernen. Die Krönung war dann während der Konferenz die Betreuung. Dabei ging es vor allem darum, wenn etwas schief ging Ruhe und einen klaren Kopf zu bewahren, um schnell die Ursache des Problems zu finden und den Fehler zu beheben. Solange alles rund lief, gab es fast nichts zu tun.

Essenziell war beim Abbauen das korrekte Verpacken und später in der Firma das Verstauen am richtigen Ort. Das war kurzfristiger Aufwand um langfristig die Fehleranfälligkeit soweit wie möglich zu reduzieren. Auch Akkus laden und testen und Kabel ordentlich aufrollen gehörte dazu. 

Sorgfalt im Detail zahlt sich später aus.

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Beziehung Lernen

Aufwand und Wirkung

191115 Fotomontage: Johannes Sylvester 2022 aus der Serie „Oberfläche“ (Flickr)

Aufwand und Wirkung

Nicht ROI (Return on Investment), sondern ROE (Return on Effort) steht für mich im Vordergrund meiner Arbeit. Eine faire Bezahlung reicht mir deshalb nicht aus. Ich will auch anerkannt werden, weil das ein Zeichen dafür ist, daß meine Arbeit ankommt. Erst dann funktioniert es für mich. 

Falls es nicht ankommt, muß ich herausfinden woran es liegt. Liegt es an meiner abgelieferten Arbeit, gibt es etwas zu korrigieren oder zu verbessern. Waren die Erwartungen meiner Kundschaft zu hoch gesteckt, lag das an mir? Arbeite ich mit den falschen Leuten oder im falschen Markt? Diese und ähnliche Fragen stelle ich mir dann. 

Wenn ich diese Vorgehensweise konsequent befolge führt jede Irritation oder Reibung zu einem Lerneffekt und stellt sicher, die gewünschte Wirkung wird erzielt. Dann muß ich zwar mehr Aufwand betreiben, der steht allerdings dann im richtigen Verhältnis zur Wirkung. Der Preis bleibt gleich, obwohl ich den Aufwand erhöhen mußte. Bei mir wird für das Ergebnis bezahlt. Dafür habe ich den Lerneffekt für den Rest meines Lebens. ROE vor ROI.

Daher gibt es nur zwei Ergebnisse bei meiner Arbeit: Entweder alle Beteiligten sind nach getaner Arbeit glücklich und zufrieden oder die Unzufriedenheit meiner Kundschaft führt zu einer Verbesserung meiner Qualität und damit langfristig zu höherer Wirkung und Zufriedenheit.

Beide Ergebnisse funktionieren letztendlich für meine Kundschaft und mich, da ich ROE dem ROI den Vorrang gebe.

Inspiriert von Perry Haydn Taylor, Credit where Credit is due und Jason Fried, Return on Effort.

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Beziehung Lernen Marketing

Habenwollen

Kollegialmanierismus U-Bahnhof Dülferstraße, München Fotomontage: Johannes Sylvester 2018 aus der Serie „Minimalpoesie“ (Flickr)

Habenwollen

Sehnsucht nach dem was fehlt und Angst um das, was man hat. Das bestimmt die Realität des Menschen.

aus dem Film „Matrix Resurrections“ von Lana Wachowski

Diese Aussage macht im Film der Kontrahent gegenüber Neo, dem Helden des Films. Es stellt seine Sicht auf die Welt dar.

Wie kommt es zu diesem unlogischen Verhalten? In seinem Buch „Der Habenwollen-Reflex“ geht es Luke Burgis genau darum. Er zeigt auf, wie wir unbedacht Wünsche unserer, manchmal unbewußten Vorbilder übernehmen. 

Beim Studium des Buches, ist mir klar geworden, wie wir alle immer wieder in diese Falle laufen und uns dann wundern beim Erreichen unserer Ziele nicht erfüllt zu sein.

Eine Strategie gegen diesen Irrtum ist es, sich seiner Vorbilder, Leute, denen wir nacheifern bewußt zu werden, um dann zu erkennen, wie die unbewußt übernommenen Wünsche uns schwächen.

Mir macht es wieder einmal bewußt, wie schnell ich mich mit anderen vergleiche, was meist zu Unzufriedenheit oder zu falscher Überlegenheit führt. Meistens machen Vergleiche keinen Sinn, da fast immer die Ausgangsbedingungen zu unterschiedlich sind.

Wir rackern uns ab, um uns Dinge zu kaufen, die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht leiden können (da wir sie beneiden).

Volksweisheit