Nerds, Geeks und Early Adopters: sie tun Dinge weil sie frisch und neu sind und vielleicht nicht funktionieren. Sie sind neuartig.
Die meisten Menschen, allerdings, zögern angesichts Neuartigem. Weil Neuartiges riskant ist. Schuhe mit Goldfischen im Absatz. Der aktuellste techno-ska-punk Track. Das neuartige Telefon…
Der Grund warum wir nicht zielstrebig gehandelt haben ist, es macht Angst. Nicht weil es nicht neuartig genug ist.
Wenn du möchtest, daß mehr Menschen handeln, mache es sicher, mache es nicht interessant.
Im Buch „Der Habenwollen-Reflex“ spricht Luke Burgis von Erfüllungsgeschichten. Diese Art Erzählungen folgen einem bestimmten Erzählmuster. So definiert er sie:
Sie haben eine konkrete Handlung ausgeführt, waren der oder die Handelnde, anstatt passiv einer Erfahrung beizuwohnen.
Was immer es war, Sie haben es gut und hervorragend gemacht – und zwar nach Ihrer eigenen Einschätzung, nicht der von anderen.
Ihre Handlung hat Ihnen ein tiefes Gefühl von Erfüllung vermittelt, vielleicht sogar von Freude.
Luke Burgis in „Der Habenwollen-Reflex“
Darin habe ich die Geschichten erkannt, auf die ich beim Drehtermin für Videoportraits im Interviewdialog warte.
Ich stelle solange Fragen, bis eine dieser Geschichten auftaucht. Dann frage ich nach, bis alle Details verständlich sind und der Sinn nachvollziehbar wird. Meistens inspiriert mich das zu weiteren Fragen, die dann für beide Seiten weitere, überraschende Ergebnisse ans Licht bringen.
Jetzt habe ich alles was ich brauche aufgezeichnet. Aus diesem Material entsteht im Schnitt und der Nachbearbeitung das Videoportrait. Es macht zu aller erst die dargestellte Person glücklich, zufrieden und stolz auf sich selbst. Die Ausstrahlung berührt auch das Publikum auf deren Website.
Meiner Kundschaft empfehle ich: Wenn es dir schlecht geht, schau dir dein Videoportrait an und sei stolz auf dich.
Oft nehmen wir uns erst Zeit einen Text zu schreiben, wenn wir ihn für einen bestimmten Zweck benötigen. Dabei ist die Gefahr sehr hoch, daß diese Absicht die Aussage dominiert. Der Text kann leicht manipulativ werden, er will überzeugen.
Da uns solche Manipulationsversuche bei Werbebotschaften ständig und überall begegnen haben wir die Nase voll davon und fahren unsere inneren Schutzschilde hoch. Ich stelle grundsätzlich die Aussage des Textes in Frage.
Ein hervorragendes Mittel um das zu vermeiden ist das Erzählen einer wahren Begebenheit, einer glaubhaften, nachvollziehbaren Geschichte. Damit kann ich meinen Punkt, meine Aussage klar machen.
Wenn ich mich auf eine gut erzählte Geschichte einlasse, entstehen bei mir aus meinen eigenen Erfahrungen gespeiste Bilder und Vorstellungen. Deshalb glaube ich das und beginne zu vertrauen. Ohne es zu bemerken fahre ich meine Schutzschilde herunter. Es fühlt sich an, als ob die Person, die die Geschichte erzählt mit mir zusammen staunend den Ereignissen folgt. Jetzt haben wir ein gemeinsames Erlebnis.
Das macht die Kraft von Storytelling aus und warum es immer wieder fasziniert und überzeugt. Ich verbinde meine Aussage, was ich kommunizieren will mit einer Geschichte. Zusammen ergibt sich eine schlüssige Erzählung, der mein Publikum gerne folgt. Deshalb ist es wertvoll regelmäßig Geschichten aufzuschreiben. Dann habe ich ein Archiv, auf das ich zurückgreifen kann.
Blog und Newsletter bieten sich als Rahmen an. Hier veröffentliche ich meine redigierten und abgeschlossenen Texte. Als Materialsammlung für Notizen, Kopien aus anderen Texten und Ideen nutze ich eine Notizapp, die ich immer auf dem Smartphone, Tablet und Rechner zur Verfügung habe. Ab und zu macht es mir Spaß auch in ein Logbuch aus Papier mit Füllfederhalter zu schreiben. Ein kleines Notizbuch mit Bleistift und Radierer habe ich auch immer griffbereit.
Das ist mein System, um meine Gedanken und Ideen in wirkungsvolle Texte umzuwandeln. Nebenbei bekomme ich mehr Klarheit und Verständnis beim wiederholten Sichten und Bearbeiten des Materials.